Fortschritt und Entwicklung

„In Wirklichkeit hat PLM viele Väter: Seitdem Unternehmen Computerprogramme für die Konstruktion einsetzen, haben sie die Notwendigkeit, ihre technischen Produktdaten einfacher wieder finden und wieder verwenden zu können. Das inspirierte auch in Deutschland Softwarehäuser zur Entwicklung elektronischer Verwaltungssysteme. Obwohl PDM von Anfang an den Anspruch erhob, nicht nur die Datenverwaltung, sondern auch die Prozesse der Datenerzeugung und -bereitstellung zu unterstützen, wurde auch dieser Begriff bald wieder als zu eng empfunden. Nach einer Zeit des terminologischen Wettstreits fanden Software-Hersteller und Beratungsunternehmen im PLM-Begriff einen neuen gemeinsamen Nenner“ (Quelle: Wikipedia).

1.1 Evolution des PLM in UnternehmenVon der Zeichnungsverwaltung bis zum Digital Engineering

Die Zeichnungsverwaltung im Umfeld von Konstruktion und Fertigung hat seit den Anfängen der reinen CAD-Datenverwaltung eine eindrucksvolle Metamorphose durchschritten. Ging es zunächst um das reine Speichern und Auffinden von CAD-Daten, wurden schon bald darauf Zeichnungen, Dokumente und Stücklisten miteinander verbunden und in Beziehung zu Informationen aus ERP-Systemen gesetzt – der Schritt von der Zeichnungsverwaltung über das CAD-Datenmanagement zum Produktdatenmanagement (PDM-System) war getan.

Parallel dazu sind im kaufmännischen Umfeld seit den 90er Jahren elektronische Archiv- und Dokumentenmanagementsysteme (DMS) auf dem Vormarsch. Sind diese zudem in der Lage, technische Strukturen abzubilden, werden sie als DMStec bezeichnet. Um eine abteilungsübergreifende, durchgängige Arbeit mit produktrelevanten Daten und Dokumenten zu ermöglichen, ist wiederum der Brückenschlag zum Produktdatenmanagement (PDM)-System erforderlich. Ist er vollzogen, verfügen Unternehmen über ein einheitliches Product Data Backbone, das sowohl kaufmännische als auch technische Dokumente umfasst. Der Evolutionspfad führt weiter zur Prozess-Steuerung von Produktdaten und Informationenflüssen. Man spricht dann von Product Lifecycle Management (PLM)-System.



Aufgabe einer PLM-Lösung ist es, Durchgängigkeit zu schaffen. Das heißt, entlang der Prozesskette im Unternehmen – von den Anforderungen über die Konstruktion und Fertigung bis zu Vertrieb und Service – allen Beteiligten einen gesteuerten Zugriff auf eine einheitliche, gemeinsame Produktdatenbasis – das Product Data Backbone – zu ermöglichen. Collaborative PLM erweitert diese Prozesse über die Unternehmensgrenzen hinaus bis hin zur höchsten Evolutionsstufe, dem Digital Engineering und damit der Digitalisierung der gesamten Prozesskette. Collaborative PLM ermöglicht intern und extern vernetzte Echtzeit-Prozesskoordination über den gesamten Produktlebenszyklus. Partner, Kunden und Lieferanten werden damit gesteuert in die Unternehmensabläufe eingebunden. Die organische Entwicklung der verschiedenen Evolutionsstufen – von der Zeichnungsverwaltung zur vollständigen Digitalisierung von Produktentstehung und Produktmanagement – wird in diesem Wissensportal detailliert dargestellt.